14 Jun / Canon EOS M3 – Erfahrungsbericht
Hallo Leute,
wie vielleicht einige von euch wissen, gab’s Familienzuwachs in der Licht und Fokus Familie – die Rede ist von der neue Canon EOS M3. Zusätzlich zu unseren Spiegelreflexkameras kommt nun auch der kleine Bruder derer zum Einsatz. Nachfolgend nun ein erster Review und unserer Meinung zur Canon EOS M3.
Eckdaten:
Die Canon EOS M3 verfügt über einen 24,2 Megapixel CMOS Sensors welcher, wie bei kleineren Spiegelreflexkameras, im APS-C Format ausgeführt ist. Die Kamera besitzt keinen Spiegel und fällt somit auch nicht in die Kategorie der Spiegelreflexkameras, sondern in die Kategorie der Systemkameras. Das Fokussystem wird von Canon als „Hybrid CMOS AF III – System“ bezeichnet – dabei werden Vorteile der Phasen-AF und der Kontrast-AF vereint und die Nachteile durch das jeweils andere System fast restlos ausgemerzt. Der ISO – Bereich der Kamera bewegt sich zwischen 100-12.800 (auf 25.600 erweiterbar) in Drittelstufen.
Die Kamera ist rund 110,9mm x 68mm x 44,4mm (LxHxB) groß und wiegt 366g inklusive Akku und Speicherkarte – allerdings ohne Objektiv.
Kompatibilität:
Wir waren schon länger auf der Suche nach einer kompakten und handlichen Kamera welche einfach und unkompliziert transportiert werden kann. Als das erste Modell der der Canon EOS M – Reihe vorgestellt wurde, waren bereits sehr gute Ansätze in der Kamera, aber das Gesamtpaket der Kamera noch nicht voll ausgereift. Allerdings wurden wir damals schon hellhörig als wir lasen: Volle Kompatibilität zu allen EF, EF-S und selbstverständlich EF-M Objektiven. Dieses Feature bedeutet für uns, dass wir nicht nur an die kleine Produktpalette der EF-M Objektive (4 Stück zum Zeitpunkt des Blogeintrags) beschränkt waren, sondern unseren gesamten Objektive an die kleine Kamera schrauben konnten. Zugegeben: die Kamera mit einem 70-200 sieht nicht wirklich schön aus und sehr, sehr unproportional, ABER es funktioniert. Einzig ein Adapterring (kann separat erworben werden) muss zwischen Objektiv und der Kamera geschalten werden. Zusätzlich zur Kompatibilität der Objektive ist die Kamera auch mit allen Canon und Canon kompatiblen Blitzen und Blitzsystemen vereinbar.
Sensor:
Wie schon oben erwähnt verfügt die Kamera einen CMOS Sensor im APS-C Format mit mächtigen 24,2 Megapixeln. Durch die sehr große Pixelzahl löst der Sensor sehr fein und genau auf neigt aber eher zu verrauschten Bildern in den höheren ISO Bereichen. Auch merkt man die große Pixelanzahl in der Nachbearbeitung: werden die Tiefen bzw. die Gesamtbelichtung ins Helle verschoben, vernimmt man schnell ein Rauschen in den dunklen Stellen im Bild. Natürlich kann das Rauschen ohne Probleme herausgerechnet werden – die Schärfe des Bildes leidet allerdings darunter.
Unserer Meinung nach hätte Canon lieber etwas an der Pixelanzahl sparen können – 18-20 Megapixel reichen vollkommen. Der Vorteil dadurch wäre, dass die einzelnen Pixel größer ausfallen und dadurch mehr Licht aufnehmen können – das Bild rauscht nicht so schnell.
Display:
Das Display ist Eingabe- sowie Anzeigegerät in einem. Die Canon EOS M3 verfügt über ein 3 Zoll Touchdisplay welches um 180° nach oben und 45° nach unten schwenkbar ist. Somit ist das Fotografieren über Kopf, aus Bodennähe oder ein einfacher Selfie ohne großes Verrenken möglich. Fast alle Eingaben können sowohl mit den Tasten oder eben auch durch Toucheingabe am Display erfolgen. Das Display löst mit 1.040.000 Pixeln gut und klar auf und ist auch bei starker Sonne gut erkennbar.
Autofokus:
Die Canon EOS M3 verfügt über ein, von Canon entwickeltes, kombiniertes Autofokussystem welches 2 verschiedene Autofokussysteme kombiniert. Handelsübliche Kompaktkameras verfügen größtenteils über den „Kontrast Autofokus“, Spiegelreflexkameras üblicherweise über den sog. „Phasenvergleich Autofokus“. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Bei dem von Canon verbauten System kommen beide der genannten Fokusarten zum Einsatz und gleichen die Nachteile des jeweils anderen Systems aus. Dadurch arbeitet der Autofokus in der kleinen Kamera überraschend genau, schnell und treffsicher. Wechselt man den Modus allerdings in den kontinuierlichen Autofokus für bewegte Motive (z.B. ein Auto welches einem entgegenkommt…) merkt man die Schwächen der Kamera. Sie versucht zu fokussieren und den Fokus auf dem Motiv zu halten – bei der Auswertung der geschossenen Bildern ist allerdings nur wenig brauchbares Material dabei.
Einsatzgebiet:
Für wen eignet sich die Canon EOS M3 nun? Wir haben uns die Kamera weder als Ersatzkamera noch als Alternative zu unseren „großen“ Kameras gekauft – sondern als Alltagskamera, welche man überallhin mitnehmen kann. Die Kamera ist die perfekt zum schnellen Knipsen und Momente festhalten und durch die WLAN-Anbindung auch ideal diese schnell auf sozialen Netzwerken zu verbreiten. Durch die vielen Einstellmöglichkeiten an der Kamera eignet sich die M3 auch zur richtigen Fotografie – vorausgesetzt die Motive bewegen sich nicht allzu kräftig.
Pro:
- Klein und handlich
- (mit Adapter) kompatibel zu allen EF, EF-S und EF-M Objektiven
- Kompatibel zu allen Canon Blitzen
- Großer ISO Bereich (100-25.600)
- Verfügt über einen internen Blitz
- AF-Hilfslicht vorhanden
- Display nach oben und unten schwenkbar
- Intuitive Eingabe und Bedienung
- Voll-, Halbautomatische sowie voll manuelle Aufnahmemodi vorhanden
- Integriertes WLAN und NFC
- Daten werden im RAW Format gespeichert
- Videos mit 1080p bei 30 B/s
- durch Edelstahl, Magnesiumlegierung und Polykarbonat sehr stabil
Contra:
- Nur 4 EF-M Objektive verfügbar (Stand 6/2015)
- 24,2 Megapixel dadurch schnelles Rauschen
- kontinuierlicher Autofokus nicht verlässlich
- kürzeste Belichtungszeit ist 1/4000 Sekunde. 1/8000 Sekunde wäre wünschenswert
- nur durchschnittliche Geschwindigkeit: 4,2 Bilder pro Sekunde
Fazit:
Perfekte Alltagskamera mit sehr hohen Qualitätsansprüchen und enormen Potential – von uns eine klare Empfehlung!